Als wohl am weitesten verbreiteter Versuch an die schnelle Million zu kommen hat sich Lotto etabliert. Die Gewinnwahrscheinlichkeit für die erste Klasse (6 richtige + Zusatzzahl) liegt bei 1 : 139.838.160 was erschreckend wenige davon abhält Woche um Woche ihr Geld auf diese gerade zu lächerlich geringe Chance zu setzen. Die Statistische Wahrscheinlichkeit ist weitestgehend bekannt, dennoch locken die Millionensummen "die nur der gewinnen kann der mitspielt". Wie unwahrscheinlich es ist den Jackpot zu knacken kann man neuerdings auf lottotax.appspot.com sehen. Ein Programm setzt eine Gewinnzahlenreihe fest um anschließend zufällig Tippzahlenreihen zu generieren wobei es gilt 5 Richtige und die Zusatzzahl zu treffen (also etwas wahrscheinlicher als 6 aus 49). Diese Seite müsste auch dem Letzten Zweifler aufzeigen, dass er wohl nicht der Einzige ist der bei jeder Ziehung vergeblich glaubt den Jackpot zu knacken.
Ein regelmäßiger Wochenspieler, der statistisch gesehen alle 2,7 Millionen Jahre gewinnt, setzt im Schnitt monatlich 30,10 € ein, der durchschnittliche Monatsspieler ist mit 13,20 € pro Monat dabei, was 361 € bzw. 158 € im Jahr entspricht.
Nehmen wir an, Herr Müller fängt mit 20 Jahren an wöchentlich Lotto zu spielen, bis er 70 wird. An seinem 70. Geburtstag rechnet er die jährlich investierten 361 € x 50 Jahre und kommt auf die Summe von 18.050 € "schade ums gute Geld" wird er sich denken. Was sagt er wohl zu der Tatsache, dass wenn er sein Geld zu einem Zinssatz von 4% angelegt hätte daraus nach 50 Jahren 56.338,12 € geworden wären? Hätte Herr Müller seine Lottoeinsätze in Aktienfonds investiert bei einer angenommenen durchschnittlichen Rendite von 8% könnte er an seinem 70. Geburtstag darüber grübeln, was er mit den 216.226,43 € machen soll.
Sicherlich ist die Spannung bei Lotto auch ein wichtiger Faktor der den Spielenden dazu treibt sich weiterhin an die Hoffnung zu klammern, aber der Nervenkitzel ist bei klügeren Geldanlage sicherlich auch geboten. In diesem Sinne, gesunder Optimismus ist schön und gut, aber er sollte nicht in Naivität ausarten.